Rechtsanwältin Mag. Karin Leitner für Erbrecht und Anerbenrecht Leoben, Steiermark
Erben mit Klarheit – Ein Überblick über das österreichische Erbrecht
Das Thema Erben und Vererben ist für viele Menschen mit Unsicherheiten, Emotionen und oftmals auch familiären Spannungen verbunden. Umso wichtiger ist es, frühzeitig Klarheit über die rechtlichen Rahmenbedingungen zu schaffen. Das österreichische Erbrecht wurde zuletzt mit der Erbrechtsreform 2017 umfassend modernisiert. Nach wie vor gilt aber: Wer seine Nachfolge gut plant, schützt die Familie und vermeidet Streit.
In diesem Beitrag gebe ich Ihnen einen Überblick über die Grundzüge des österreichischen Erbrechts – kompakt, verständlich und mit einem kurzen Exkurs zum Anerbenrecht, das insbesondere in der Landwirtschaft nach wie vor eine Rolle spielt.
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1. Wer erbt – wenn kein Testament vorhanden ist? (Gesetzliche Erbfolge)
Fehlt ein Testament oder eine andere letztwillige Verfügung, greift die gesetzliche Erbfolge (§ 727 ABGB). Die Erben werden in sogenannte Parentelen (Erbordnungen) unterteilt:
1. Parentel: Nachkommen (Kinder, Enkel)
- Die Kinder erben zu gleichen Teilen.
- Sind Kinder bereits verstorben, treten deren Nachkommen an ihre Stelle.
2. Parentel: Eltern und deren Nachkommen (Geschwister des Verstorbenen)- Erben nur, wenn keine Kinder vorhanden sind.
3. Parentel: Großeltern und deren NachkommenEhegatte / eingetragener Partner:
- Erbt zusätzlich zur jeweiligen Parentel:
- Neben Kindern: ein Drittel
- Neben Eltern: zwei Drittel
- Sind keine anderen gesetzlichen Erben vorhanden: alles
Außerdem steht dem Ehegatten ein sogenanntes Vorausvermächtnis zu (z. B. das Wohnrecht in der gemeinsamen Ehewohnung samt Hausrat).
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2. Pflichtteil – der Mindestanteil für Angehörige
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3. Testament – wer gestalten will, muss klar regeln
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4. Vermächtnis, Erbvertrag & Schenkung auf den Todesfall
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5. Einblick ins Anerbenrecht (v. a. in der Landwirtschaft relevant)
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6. Die Verlassenschaft – was passiert nach dem Tod?
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7. Fazit: Frühzeitige Regelung ist der beste Schutz für alle Beteiligten Scheidung
Aufgrund der umfangreichen Änderungen empfiehlt es sich, rechtlichen Rat einzuholen.
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